17 Feb. 14; 10:54
"Ich würde Geisteswissenschaft mit der Digitalisierung verbinden" sagt Helga Nowotny
 

Aus dem Falter herausgerissen, um es hier festzuhalten:

 

"Die Königin der Fragen" - Helga Nowotny erforscht die Forscher. Woran erkennt man das Geniale? Welche Fragen sind wichtig, welche nicht? Ein Gespräch über die Zukunft unserer Wissensgesellschaft

Auf die Frage

Falter: Wären Sie eine junge Forscherin, welche Fragen würden Sie stellen?

antwortet sie.

Nowotny: Wäre ich geisteswissenschaftlich interessiert, würde ich dieses Gebiet mit der Digitalisierung verbinden. Generell sollten Studierende der Geisteswissenschaften in Zukunft ohne Informatikwissen erst gar nicht zugelassen werden. Ist uns bewusst, was es einmal bedeuten wird, digitale Übersetzungen alter Bücher und Manuskripte zu bekommen? Die meisten Übersetzungen aus dem Chinesischen beispielsweise stammen aus dem 19. Jahrundert und haben immer einen nationalen Bias - den französischen oder englischen, je nach Übersetzer. So viel, was zum Kulturerbe der Menschheit gehört, gehört neu entdeckt.

Ziemlich cool.

Schade, dass ich diesmal keine Zeit haben zu den Wiener Stadtgesprächen  zu gehen.

Nachsatz:
Was würde sie studieren? Sie würde in den Niederlanden studieren, weil es da wieder ein "Liberal Arts College" gibt. Die Idee dazu stammt aus dem 19. Jahrhundert, es spiegelt das Ideal der Universität aus dieser Zeit wider, das verloren gegangen ist: als Fundament ein umfassendes, humanistisch geprägtes Bildungsangebot, auf dem eine spätere Spezialisierung aufbaut.